WIR ZEIGEN´S IHNEN

Erika Mechler und Andreas Sauer erklären Ihnen heute: ´S Baumaschinen verleihen

Liebe Leser! Für diese Ausgabe haben wir dem Baumaschinenverleih Schmitt auf den Zahn gefühlt. Wir haben dort so viele schöne Sachen erlebt und auch spannende Dinge erfahren. Davon wollen wir jetzt berichten.

Andreas Sauer: normal            Erika Mechler: kursiv

Der Baumaschinenverleiher, der Thomas Schmitt, hat mit zwei Baggern angefangen. Das war vor 24 Jahren, also in 1992. Da ging es los, da wurden die Bagger so richtig ins Rollen gebracht. Heute ist eine richtig große Firma daraus geworden. Das ist eine Glanzleistung, was er da auf die Beine gestellt hat in all den Jahren.

Vorne gibt es die Hauptzentrale. Da kommen die Aufträge an. Die werden in verschiedene Fächer einsortiert, damit die Mitarbeiter gleich sehen können, wer eine Baumaschine braucht und was für eine. Jede Baumaschine hat ihre eigene Beschreibung. Da wird genau Buch geführt.

Viele Kunden rufen an. Die sagen: „Den oder den Bagger brauchen wir auf der Baustelle, mit dieser Typenbezeichnung.“ Auch die Größe geben sie an, z. B. einen 24-Tonner.

Es gibt ja auch einen 25er Bagger. Aber er hat auch ganz kleine natürlich.

Vor allem große Baufirmen leihen sich dort Bagger aus, damit sie sich die nicht selbst kaufen müssen.

Die kosten ja auch so tausend Millionen vielleicht. So um den Dreh, weil die sind ja nicht billig.

So viele Millionen sind´s wohl nicht, Erika, aber einige schon. Und wenn man den ausleiht, dann kostet der große Bagger, der 24-Tonner, 300 Euro am Tag, glaube ich.

Mensch, das ist auch schon ein Haufen Geld!

Aber wenn die Kunden ihn selbst kaufen würden, müssten sie viel mehr Geld bezahlen. Ich wäre da auch lieber auf der sicheren Seite und würde ihn mir ausleihen.

Wenn also irgendwann der Kunde auf das Gelände kommt, fragt die Zentrale ihn: „Haben Sie einen Hänger dabei?“ Wenn sie Nein sagen, dann bringen die Mitarbeiter die Maschine zum Kunden. Die Firma hat eigene Lkws und können alles anliefern.

Ich denke, dass die verschiedene Anhänger haben. Wenn einer mal nicht passt, müssen sie eben einen größeren holen. Und wenn der auch nicht passt, dann halt einen kleineren, je nachdem, wie es gerade ist.

Stimmt, du hast recht, die hatten ja gerade so eine Lieferung fertig gemacht. Das Interessante war: Auf dem großen Auflieger stand ein ganz großer Bagger. Und vorne auf dem Lkw stand dann noch ein kleiner Bagger. Wir dachten, der Kunde hätte sich zwei Bagger ausgeliehen. Stimmt nicht. Der Kunde wollte nur den großen. Den kleinen brauchen sie nur als zusätzliches Gewicht, damit beim Lkw die Räder nicht durchdrehen.

Ah, deswegen.

Als Gegengewicht.

Bevor eine Baumaschine an private Kunden oder an Baufirmen rausgegeben wird, muss zuerst eine Wartung durchgeführt werden. Die gucken, ob alles stimmt und funktioniert. Dann muss alles aufgetankt werden. Die haben deshalb eine kleine Tankstelle auf dem Gelände. Bei dem großen Bagger z. B. sind 400 Liter Diesel im Tank. Der wird immer so aufgetankt, dass es für einen Tag reicht. Wenn das nicht der Fall sein sollte, kommt bestimmt ein Service-Auto und bringt nochmal Diesel vorbei.

Huckepack: Eine Hebebühne auf dem Weg zum Kunden

Huckepack: Eine Hebebühne auf dem Weg zum Kunden

 

 

Natürlich haben die nicht nur Bagger, sondern viele verschiedene Maschinen. Z. B. auch diese fahrbaren Hebebühnen, die bei Fassadenarbeiten und Baumfällarbeiten zum Einsatz kommen. Die laufen aber mit Strom.

Wenn du jetzt da Strom reinmachst, ist das bestimmt auch nicht billig. Wie viel machen die denn da rein?

Das ist wie bei den Dieselfahrzeugen. Die Energie reicht immer für einen Tag.

Auf dem großen Hof von der Firma sieht es ganz schön wild aus – das überblickt man alles gar nicht. Als ich ankam, dachte ich, mich trifft der Schlag. Auf mich wirkte das völlig unsortiert das Ganze, alles übereinandergestapelt – wie tausend Mäuse, die auf einem Berg sitzen.

Daneben war eine riesengroße Halle mit verschiedenen Regalen mit ganz vielen Werkzeugen. Da kann sich z. B. ein Servicetechniker seine Elektrowerkzeuge raussuchen. Das wird automatisch bedient. In der nächsten Halle, wo wir fast zum Schluss waren, gab es noch andere Kleinigkeiten: Rüttelplatten, Gartenharken, Gartenbauwerkzeuge.

Wenn ich da arbeiten würde, müsste ich das erst mal sortieren: Die Kleinen zu den Kleinen, die Großen zu den Großen, damit ich überhaupt einen Überblick hätte.

Auf dem Platz mit den großen Maschinen war es schon ein bisschen übersichtlicher und sortierter. Aber allein die ganzen Baggerlöffel in den Regalen. Die Löffel lagen so in den Regalen drin. Wenn die eine Schaufel direkt am Bobbes sitzt, passt die andere dann so drauf. Und wenn das nebeneinander nicht geht, kann man das auch rumdrehen. Dann passt es ineinander.

Also wenn Du mich fragen würdest, Thomas, dann würde ich bei dir sofort aufräumen. Ich glaube aber, da steckt wahrscheinlich schon eine Ordnung dahinter. Die Mitarbeiter finden die Sachen ja auch. Aber wenn ich da als Praktikant von antonius arbeiten würde, käme ich so nicht zurecht. Bei uns im Gartenbaubereich von antonius ist auch ein bisschen Chaos, aber bei uns wird z. B. jedes Krümelchen gekehrt. Die Erika ist eine Kehr-Fee. Die kehrt wie Sand am Meer.

Erika Mechler im 24-Tonner

Erika Mechler im 24-Tonner

 

 

Es gibt beim Baumaschinen Schmitt aber auch Bereiche, wo ganz viel saubergemacht wird: Wenn die Bagger aus dem Gelände zurückkommen, gibt es eine Waschstraße. Da steht ein Mann und macht auch bis aufs Krümelchen sauber. „Das ist dem Chef sehr wichtig“, hat ein Mitarbeiter gesagt. Es gibt sogar eine eigene Lackiererei. Manches muss umlackiert werden, manches muss neu lackiert werden. Die Maschinen sollen ja auch schön aussehen, die müssen glänzen.

Es gibt Maschinen, die haben Rostflecken. Die werden dann eben abgeschmirgelt, damit das glatt wird. Dann wird ein paar Mal vorgestrichen, bevor der Lack drüberkommt.

Der Thomas Schmitt hat uns das erklärt: Das ist eine professionelle Lackiererei. Die Halle wird bis zu 60 Grad aufgeheizt. Da muss man aufpassen, dass da nicht mal was Falsches drinsteht.

Es müssen auch viele Wartungsarbeiten gemacht werden. Ich habe schon etliche Baumaschinen auf Baustellen gesehen, aber ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, was da alles dranhängt. Das war herzergreifend, das ging mir echt ans Herz. Was da für eine Arbeit dahintersteckt. Die reißen sich richtig den Arsch auf, um die Maschinen am Laufen zu halten. Da kommen wir nicht mit.

Ordnung ist alles!

Ordnung ist alles!

 

 

Manchmal machen die sogar Spezialarbeiten. Als wir dort waren, haben sie eine Spezialmaschine vorne an den Bagger drangebaut. Das war so ein schwenkbares Ding, ein Greifarm, mit dem man große Rohre drehen kann, Wasserrohre, ganz egal, in alle Himmelsrichtungen. Das war für eine Firma aus Lauterbach. Eine sehr komplizierte Sache war das.

Das Beste an diesem Tag war natürlich, dass wir auch selbst einen großen Kettenbagger fahren durften. Da haben wir so richtig in der Erde gewühlt.

Der Herr Schmitt hat mich angeleitet, wie ich das steuern musste, weil ich ja noch nie so einen großen Bagger bedient hatte. Da war ich sehr interessiert. Auf einmal ist der Bagger nach hinten gegangen. Er hat gesagt: „Komm mal lieber weiter nach vorne!“ Dann hab ich den Dreck aufgeschaufelt, hab den Baggerlöffel ein Stück runtergelassen, bin dann weitergefahren und hab’s abgekippt.

Das war für mich ein riesen Kopfkino. Ich bin noch nie im Leben Bagger gefahren. Ich war so happy danach. Vorher hatte ich Angst, weil der Bagger so ein riesiges Gerät war. Es ist schwierig zu bedienen, schwer zu begreifen. In dem 24-Tonner hat man rechts und links so zwei Hebel gehabt. Beim einen ging die Schaufel auf und zu. Als ich da losgelegt habe, konnte ich noch gar nicht begreifen, was sich da alles bei mir abspielte. Ich hab Freudentränen geweint.

Ich denke, früher gab´s ja solche Sachen überhaupt nicht. Wenn die Baufirmen sich jetzt so einen Bagger ausleihen, müssen sie ja auch wissen, wie man mit so einem Ding überhaupt umgeht. Da darf keiner davorstehen, weil sonst kann was passieren.

Auch wenn der Thomas Schmitt uns gesagt hat, dass man keinen Schein dafür braucht, bin ich der Meinung: Es muss eingewiesen werden! Das ist das A und O an einer Maschine. Einweisung gibt’s da ja auch.

Wer einen Bagger ausleiht, muss mit Sicherheit auch Schutzkleidung anziehen, also Schuhe mit Stahlkappen. Oder einen Helm. Den müssen die tragen, weil wenn sich das Ding bewegt, kann man es ja auch mal vor den Kopf kriegen!

Ja, das stimmt, Erika.

Also Thomas, dass diese Firma dein Baby ist, dass du die über alles liebst, das habe ich an dem Tag selber gespürt. Es war ein super gelungener Tag, lieber Thomas, danke für deine Aufmerksamkeit, die du uns geschenkt hast.

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